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Geschichte Die Geschichte Gambias ist durch seine geographische Lage eng verbunden mit der Geschichte Senegals. Die fruchtbaren Ufer der Flüsse Gambia und Senegal sind seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelt, wie neueste Ausgrabungen belegen. Die rätselhaften Steinkreise, die im Gebiet des nördlichen Gambia-Ufers gefunden wurden, stammen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und kennzeichnen vermutlich Grabstätten. Sie sind ein weiterer Beleg der frühen Besiedlung der Gegend. Schriftliche Überlieferungen z. B. des griechischen Geschichtsschreibers Herodot weisen darauf hin, dass sich bereits in vorchristlicher Zeit der Transsahara-Handel entwickelte und die nordafrikanischen Reisenden Kontakt mit den Völkern Westafrikas hatten. Ebenso wie im Senegal reichte die Einflusssphäre des großen Gana-Reiches, das im 7. Jahrhundert von den Soninké gegründet worden war und zum Höhepunkt seiner Macht zwischen 950 und 1050 sich vom Mittellauf des Senegal-Flusses bis zum Niger bei Djenné erstreckte, bis ins Tal des Gambia-Flusses. Das Gana-Reich war das erste der berühmten westafrikanischen Königreiche, dessen Hauptstadt Koumbi Saleh im heutigen Südmauretainien lag. Sein Reichtum und seine Macht gründeten hauptsächlich auf den riesigen Goldvorkommen im Gebiet von Bambouk und im Fouta Djalon im heutigen Guinea. Mit der Ankunft muslimischer Eroberer aus Marokko setzte in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts der Verfall des großen Reiches ein, von dem es sich nie erholen sollte. Im 13. Jahrhundert legte der Mande-König Soundiata Keita den Grundstein für ein neues Reich: Mali. In seiner Regierungszeit dehnte sich das Reich vom Fouta Djalon-Gebirge im heutigen Guinea bis ins Nigerbinnendelta aus. Der bedeutendste und mächtigste Herrscher von Mali war jedoch Kankan Moussa, der 1324/25 eine legendäre Pilgerreise nach Mekka unternahm, wobei er so viel Gold verteilte, dass der Goldpreis einbrach. Während seiner Herrschaft befand sich das Reich Mali auf seinem Zenit, es verfügte dank seiner Goldminen und dem Handel mit Salz und Sklaven über immense Reichtümer und erstreckte sich vom Atlantischen Ozean im Westen bis zu den Grenzen des heutigen Nigerias. Es war aber auch eine Zeit des Friedens, in der bedeutende Bauwerke geschaffen wurden und die Künste eine Blütezeit erlebten. Die Nachfolger Kankan Moussas konnten ihre Macht nicht festigen, und mit Beginn des 15. Jahrhunderts begann der Niedergang des großen Mali-Reiches.  Unter der Herrschaft von Sonni Ali Ber übernahm in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das Songhai-Reich mit seiner Hauptstadt Gao die Vormachtstellung in der Region. Sein Nachfolger Askia Mohammed begründete die Askia-Dynastie, die fast ein Jahrhundert lang das Reich regierte. Unter dieser Dynastie erlebte das Songhai-Reich seine Blütezeit und expandierte weiter. Timbuktu avancierte zum großen islamischen Universitäts- und Gelehrtenort. Als 1591 die Marokkaner in das Imperium einfielen, umfasste es große Teile der heutigen Staaten Senegal, Gambia, Mauretanien, Mali und Niger. Doch mit der Invasion kam auch der Zusammenbruch des Reiches Songhai. Mitte des 15. Jahrhunderts erreichten die Portugiesen auf ihrer Suche nach dem Seeweg nach Indien die Küste Senegambias. Der Erste, der 1446 bis in die Mündung des Gambias vordrang war Nuno Tristão. Doch die Einheimischen fürchteten sich vor den Neuankömmlingen und griffen sie an, wobei viele starben, auch Tristão, der später einer Verletzung erlag.  Auch der nächste 1455 von Heinrich dem Seefahrer Entsandte, der Venezianer Alvise Cadamosto, scheiterte am Widerstand der lokalen Bevölkerung. Erst auf einer zweiten Expedition ein Jahr später konnte er den Gambia-Fluss erkunden und das Vertrauen einiger örtlicher Könige gewinnen. Ab dieser Zeit begann der Handel, und es wurden verschiedene Handelsstützpunkte von den Portugiesen eingerichtet und freundschaftliche Beziehungen mit den Einheimischen etabliert. Über ein Jahrhundert später, 1588, verloren sie die Handelsrechte im Tal des Gambia-Flusses an die Engländer. Aus dem ursprünglichen Handel der Engländer mit Elfenbein, Gold, Fellen, etc. entwickelte sich schließlich gegen Mitte des 17. Jahrhunderts der Sklavenhandel, da billige Arbeitskräfte für die Baumwoll-, Tabak- und Zuckerrohrplantagen in der Neuen Welt gebraucht wurden. Der Menschenhandel, an dem sich afrikanische und arabische Kaufleute beteiligten, stieg danach rapide an. In dieser Zeit schickte sich auch der kurländische Herzog Jakob Kettler, Kolonien in Westafrika und in der Karibik zu gründen. Er erwarb das heutige James Island (unter dem Namen Jakob Insel) und pachtete die Insel St. Mary’s und gründete auf ihnen Handelsposten. Doch schon 1660 wurden diese von der Niederländischen Westindien-Kompanie besetzt und wechselten in der Folge mehrmals ihre Besitzer. Die Engländer schließlich nannten die Jakob Insel um in James Island und bauten dort ein Fort, von wo  die politische und wirtschaftliche Herrschaft am Fluss ausgeübt wurde. Über die nächsten 100 Jahre entspann sich eine Rivalität zwischen Frankreich und England bzw. zwischen ihren Handelsgesellschaften, die Royal African Company únd Sénégal Compagnie, um die Vorherrschaft in der Region. Im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) eroberte Großbritannien am 30. April 1758 die Handelsniederlassungen im französischen Senegal und konnte sie mit seinen Besitztümern in Gambia zur Kronkolonie Senegambia zusammenschließen. 1779, zur Zeit des  Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, gelang es den Franzosen, sie zurückzuerobern, wobei Fort James vollkommen zerstört wurde. Mit dem Pariser Frieden vom 3. September 1783, der den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beendete, wurde die Herrschaft über Gambia neu aufgeteilt. Den Franzosen wurde ein Großteil Senegambias zugesprochen und den Briten das Gambia-Tal. Nachdem Großbritannien die amerikanischen Kolonien verloren hatte, brauchte es diese auch nicht mehr mit Sklaven versorgen und beendete den Sklavenhandel. 1807 wurde er auf britischen Schiffen und 1811 gänzlich von britischer Seite verboten. Die Briten setzten sich in der Mündung des Gambia-Flusses fest, um von militärischen Stützpunkten aus die fremden Schiffe auf Sklaven hin zu kontrollieren. Zu diesen Stützpunkten gehörte auch Bathurst auf St. Mary’s Island, aus dem sich später Banjul entwickeln sollte. Damit war der Grundstein für die moderne Kolonie Gambia gelegt. Zwischen 1821 und 1843  waren alle britischen Siedlungen im Gambia-Tal der zentralen Kolonialregierung von Britisch-Westafrika in Freetown, Sierra Leone unterstellt. In dieser Zeit gelangten viele befreite Sklaven nach Gambia, deren Nachkommen die Volksgruppe der Aku bilden. Zwischen 1850 und 1887 fanden auf dem Gebiet unter der Führung von Ma Bah Religionskriege statt, die so genannten Soninke-Marabut-Kriege, im Zuge derer die überwiegend animistisch lebenden Soninké zwangsislamisiert werden sollten. In ihrer Folge konnten die Briten zahlreiche Gebiet dazu erwerben von den Soninké, die Schutz bei ihnen gesucht hatten. Ab 1866 wurde Gambia wieder dem Generalgouverneur von Britisch-Westafrika in Sierra Leone unterstellt. Verhandlungen mit Frankreich, um Gambia gegen andere französische Territorien in Westafrika einzutauschen, wurden 1876 von britischer Seite abgebrochen. 1888 wurde Gambia wieder zu eine eigenständigen Kolonie, unterteilt in die britische Kronkolonie Bathurst und ab 1894 ein britisches Protektorat. Großbritannien wandte in seinem Protektorat Gambia die indirect rule (indirekte Herrschaft) an, die keine große Einmischung in die Innenpolitik vorsieht, wohingegen Bathurst direkt der Krone unterstellt war. 1907 wurde in beiden Teilen das westafrikanische Pfund eingeführt. Gambische Soldaten kämpften für Großbritannien in beiden Weltkriegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg investierte Großbritannien mehr in die Wirtschaftsentwicklung seiner Kolonie. Auch Verfassungsreformen wurden durchgeführt. Ab 1951 konnten Repräsentanten Gambias ins Parlament gewählt werden, und es wurden erste Parteien ins Leben gerufen, die Forderungen nach Unabhängigkeiten werden lauter, vor allem unter den Mandinka. Dawda Jawara gründete 1959 die People’s Progressive Party (PPP), in diesem Jahr bekamen auch Frauen in Gambia das Wahlrecht. 1960 wurden die Kronkolonie und das Protektorat vereinigt zu British-Gambia und es wurden erste Wahlen durchgeführt, die die PPP gewann. 1961 wurde mit Hilfe des Fulbe Pierre Sarr N’Jie von der United Party UP eine Kommission aus Vertretern aller Parteien gegründet, die das Land auf die Selbstbestimmung vorbereiten sollte. Nach einem weiteren Wahlsieg der PPP 1962 wurde Jawara zum Premierminister ernannt. Am 4. Oktober 1963 erhielt Gambia die innere Selbstverwaltung und 1964 wurde die Souveränität rechtskräftig.  Am 18. Februar 1965 wird Gambia völkerrechtlich unabhängig und als Mitglied ins Commonwealth of Nations mit Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt aufgenommen. Der Staat nennt sich „The Gambia“, Premierminister wird Dawda Jawara, der Chef einer Koalitionsregierung ist. 1966 gewinnt die PPP erneut die Parlamentswahlen. Im selben Jahr wurde mit der Eröffnung der ersten Hotels an der Küste der Grundstein für den Tourismus, den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig des Landes gelegt. Ein Referendum 1965 zum Entscheid, ob Gamiba in eine Präsidialrepublik verwandelt werden soll, verläuft negativ. Ein zweiter Volksentscheid 1970 ist positiv und am 24. April 1970 wird die Republik innerhalb des Commonwealth ausgerufen. Erster Präsident der Republik wird der bisherige Premierminister Sir David Dawda Kairaba Jawara, der auch bei allgemeinen Wahlen 1972 und 1977 in seinem Amt bestätigt wird.1971 wird die neue gambische Währung, der Dalasi,eingeführt und am 24. April 1973 wird die Stadt Bathurst in Banjul umbenannt. Wirtschaftliche und innenpolitische Probleme Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre führen die Vorzeigedemokratie Gambia in eine tiefe Krise, die der Nährboden ist für einen blutigen Putsch am 30. Juli 1981. Die Putschisten werden angeführt von dem 28-jährigen Kukoi Samba Sanyang aus der verbotenen Partei GSRP. Als Vorsitzender des Revolutionsrates National Revolutionary Council setzt er die Verfassung außer Kraft, ruft die Diktatur des Proletariats aus und erklärt Präsident Jawara für abgesetzt. Letzterer kann aber mit Hilfe des senegalesischen Militärs den Putsch niederschlagen und sein Amt weiterführen. Vier Jahre lang gilt der Ausnahmezustand. Sanyang kann fliehen. Als Konsquenz wird 1982 die Konföderation Senegambia mit dem Senegal gebildet, die aber bereits 1989 auf Betreiben von Gambia wieder zerbricht. Auch bei den Präsidentschaftswahlen 1992 wird Jawara wiedergewählt. Korruptionsvorwürfe gegen ihn werden jedoch immer lauter. 1994 wird er in einem unblutigen Putsch nach 34 Jahren Dienstzeit seines Amtes enthoben. Die Entmachtung erfolgt duch den 29-jährigen Leutnant Yahya Jammeh als Anführer des Armed Forces Provisional Ruling Council (AFPRC). Jawara kann fliehen und geht später nach Großbritannien ins Exil. Jammeh erklärt sich selbst zum Präsidenten. Den Ausnahmezustand möchte er bis 1998 halten, was zu Protesten und Sanktionen der internationalen Gemeinschaft führt. Auf internationalen Druck finden am 26. September 1996 Wahlen statt. Jammeh gewinnt mit seiner neu gegründeten Alliance for Patriotic Reorientation and Construction (APRC) die Präsidentschaftswahlen und wird am 6. November 1996 im Amt vereidigt. Bei den Parlamentswahlen am 2. Januar 1997 kann die die APRC 26 der insgesamt 45 Parlamentssitze gewinnen. Auch die nächsten Präsidentschaftswahlen 2001 kann Jammeh für sich entscheiden. Trotz mehrerer Putschversuche, der letzte davon Ende 2014, blieb er bis 2017 im Amt. Bei der Präsidentschaftswahl am 1. Dezember 2016 unterlag Yahya Jammeh seinem Gegner Adama Barrow. Jammeh wollte das Wahlergebnis nicht anerkennen. Nach Ablauf seiner regulären Präsidentschaft und erfolglosen Verhandlungen mit verschiedenen afrikanischen Staaten marschierten am 19. Januar 2017 senegalesische Truppen in Gambia ein, um die Machtübergabe zu erzwingen. Jammeh hatte inzwischen nicht mehr die Unterstützung der Armee und gab auf. Einen Tag später ging er ins Exil. Seither ist Adama Barrow Präsident von Gambia.   Bevölkerung Insgesamt hat Gambia ca. 2 Millionen Einwohner (Stand 2015), die sich in rund 12 Ethnien lassen: den größten Anteil haben die Mandinka, auch Mandingo oder Malinké genannt, mit fast 40 %, gefolgt von den Fulbe (18,8%), auch Peulh oder Fula,genannt, den Wolof (14,6) und den Diola (10,6). Weitere Ethnien sind: Serahuli oder Soninké, Serer, Aku, Manjago, Bambara, Balanta, und Hausa. Die Mandinka sind die Nachkommen des großen Mali-Reiches, die in vielen Ländern Westafrikas anzutreffen sind, wie in Mali, Elfenbeinküste, Sierra Leone, Guinea etc. Sie leben hauptsächlich vom Ackerbau. Die Fulbe sind ein nilotisches Hirtenvolk, das nicht nur in Gambia beheimatet ist, sondern überall in Westafrika und sogar im Tschad und Sudan anzutreffen ist. Ihre Rinderherden geben ein vertrautes Bild in den Savannen Senegambias ab. Die Wolof, die überwiegend im Senegal leben, bilden die stärkste Ethnie in Gambias Hauptstadt Banjul. Die Diola leben hauptsächlich in der Casamance und im Gambia-Tal, aber auch in Guinea-Bissau. Sie sind vor allem im Reisanbau tätig. Die Aku sind eine Volksgruppe, die nur in Gambia vorkommt. Sie sind die Nachkommen befreiter Sklaven, die sich im 19. Jahrhundert in Bathurst, dem heutigen Banjul, angesiedelt haben. Die Bambara stammen ursprünglich aus dem heutigen Mali. Die Soninké oder Serahuli sind die Nachkommen der Gründer des ruhmreichen Gana-Reiches.   Religionen Gambias Bevölkerung ist zu 90 % muslimisch, 9 % christlich, und etwa 1 % gehört traditionellen afrikanischen Religionen an. Die Christen im Land sind zumeist katholisch, aber auch methodistisch, baptistisch, anglikanisch. Die größte Ethnie, die Mandinka, sind mehrheitlich muslimisch, ebenso wie die Peulh und Wolof. Obwohl sie in einer hauptsächlich von Muslimen bevölkerten Region leben, sind die Diola zum größten Teil Katholiken. Das Zentrum ihrer Kultur lässt sich vor allem im Casamance-Delta um Bignona und Ziguinchor finden. Die Aku stellen etwa 1,8 % der Bevölkerung und gehören überwiegend dem christlichen Glaubens. Gambia ist ein weltlicher Staat und es herrscht Religionsfreiheit, die Toleranz gegenüber Andersgläubigen ist groß und die Anhänger der verschiedenen Religionen leben friedlich miteinander.    Sprachen Englisch ist Amtssprache in Gambia und wird auch in der Schulbildung verwendet. von ungefähr 70% der Bevölkerung gesprochen. Neun Sprachen sind neben Englisch hauptsächlich verbreitet, aber insgesamt werden über 20 verschiedene Sprachen in dem kleinen Land gesprochen. Am häufigsten wird das Mandinka der größten ethnischen Gruppe gesprochen, das wie die Sprachen der Bambara und Soninké zu den Mande-Sprachen gehört. Etwa ein Viertel der Bevölkerung spricht Mandinka. Das Wolof, das vor allem in der Küstenregion um Banjul gesprochen wird, dient häufig auch als Verkehrs- und Handelssprache. Die Sprache der Fulbe ist das Pulaar. Es ist nah verwandt mit dem Wolof. Weitere Sprachen sind: Diola und Serer-Sine aus der atlantischen Gruppe der Niger-Kongo-Sprachfamilie, Mandjak und das Krio, die kreolische Sprache der Aku. Viele Gambier sprechen neben Englisch mehrere der im Land gesprochenen Sprachen.   Flora und Fauna Flora Etwa 530 verschiedene Pflanzenarten sind in Gambia bekannt. Gambia liegt in einer Übergangszone zwischen dem Sahel im Norden und dem tropischen Regenwald im Süden, in der sogenannten Sudanzone. Vorherrschend ist die Feuchtsavanne. Etwa 45 % der Staatsfläche sind mit Wald oder Waldsavanne bedeckt, weitere 30 % mit Buschsavanne, auf der teilweise auch Ackerbau betrieben wird. Die Wälder werden von 42 Naturschutzgebieten geschützt. Die Waldsavanne kann man in zwei Kategorien einteilen, eine auf tiefgründigeren, besseren Böden mit höheren Niederschlägen im Westen des Landes und eine auf den flachgründigeren Plateaus mit niedrigeren Niederschlägen im Osten. Zu den Urwaldriesen zählen Mahagoni-Bäume (Khaya senegalensis), der Iroko (Chlorophora excelsa oder Milicia excelsa), Ficusarten oder der Kapok mit seinen beeindruckenden Brettwurzeln (Ceiba pentandra). Des Weiteren sind häufig anzutreffen: Afrikanischer Palisander (Pterocarpus erinaceus), ein Baum der als Bauholz und für Musikinstrumente verwendet wird, ebenso wie in der traditionellen Medizin, Milne-Redhead (Cordyla pinnata), ein typischer Savannenbaum im Osten des Landes, Mesquitebaum (Prosopis africana), dessen Bohnen getrocknet und zu Mehl verarbeitet werden und als Grundlage für Gelees und als Gewürz verwendet wird oder Afzelia africana, dessen Holz für Parketböden und Trommeln verwendet wird un dessen Blüten als Saucengewürz dienen. Hier trifft man auch den Roten Kapok (Bombax ceiba), der ursprünglich aus dem tropischen Asien stammt. Auffällig sind seine orange-roten Blüten im Januar, wenn der Baum keine Blätter trägt. Auch der Nerebaum kommt hier vor (Parkia biglobosa).Seine an Proteinen und Mineralien reichen Fruchtsamen werden fermentiert und als Gewürz, Soumbala genannt, für Suppen und Saucen genutzt.   In der typischen Savannenvegetation dominieren einzeln stehende Baobabs (Adansonia digitata), Karité- (Vitellaria paradoxa) und Mangobäume (Mangifera indica). Auch verschiedene Akazienarten prägen das Landschaftsbild.  Der Küstenstreifen war früher von Wald bedeckt, ehe dieser den Touristenhotels weichen musste. Ein gut erhaltener und geschützter Rest des typischen Küstenwaldes ist bei Bijilo zu finden. In der Brackwasserzone, die gut 200 km von der Mündung  des Flusses bis ins Landesinnere reicht, gedeihen dichte Mangrovenwälder. Zu den Nutzpflanzen zählen Ölpalmen, aus deren Früchten das rote Palmöl und vom Samen das Palmnussöl hergestellt wird und die auch für die Palmweinproduktion verwendet wird. Mit den Palmwedeln bedeckt man Hütten oder fertigt Besen. Kokospalmen liefern die nahrhaften Kokosnüsse zum Verzehr oder zur Herstellung von Cremes und anderen Kosmetika. Weitere Nutzpflanzen sind Hirse, Reis, Baumwolle und Exportschlager Gambias Erdnüsse.   Fauna Gambia hat sieben Nationalparks, die allerdings nicht an die Bedeutung der senegalesischen Parks herankommen; der Kiang West Nationalpark Baobolong Wetland Reserve, Niumi National Park, Abuko Nature Reserve, Tanji Bird Reserve, Bijilo Forest Park und River Gambia National Park. Insgesamt 108 Säugetierarten sind in Gambia heimisch.Der Kiang West National Park ist mit ungefähr 19.000 Hektar das größte Naturschutzgebiet. Neben verschiedenen Antilopenarten wie die seltene Sitatunga, Buschbock und Duiker, soll es noch einige Leoparden auf dem Gebiet geben. Auch Warzenschweine, Mangusten und Hyänen sind hier heimisch. Mit etwas Glück kann man im Fluss Afrikanische Manatis entdecken. An Primaten leben hier Stummelaffen und Paviane. Der River Gambia National Park ist ein Schimpansen-Rehabilitations-Projekt.  Auch die Vogelwelt weist eine große Artenvielfalt auf. Insgesamt 592 Vogelarten wurden in Gambia gezählt, davon 12 vom Aussterben bedrohte. Rund ein Drittel sind Zugvögel. Im Tanji Bird Reserve oder entlang des Flusses und in den Nebenarmen, bolongs genannt, gibt es sehr gute Beobachtungsmöglichkeiten. Häufig anzutreffen sind verschiedene Reiherarten wie Goliathreiher, Silberreiher oder Kuhreiher oder Küstenreiher,  Kormoran, Schlangenhalsvogel, Rötelpelikan, verschiedene Eisvogelarten wie der Graufischer oder der Haubenzwergfischer, Bienenfresser wie Blauwangenspint, Kiebitze wie der Spornkiebitz oder Senegalkiebitz, Stelzenläufer und Blaustirn-Blatthühnchen und viele andere Im Atlantik leben Fischarten wie Barrakudas, Haie, Rochen, Snapper, Tigerfische, Thunfische und viele mehr, sowie Krusten- und Weichtiere, darunter Hummer, Langusten, Tintenfische, Muscheln und Meeresschnecken. Auch Delfine sind in der Flussmündung zu beobachten. Im Fluss leben Buntbarsche, Welse und viele andere.    Geographie Mit einer Fläche von 11.295 km² ist Gambia der kleinste Flächenstaat auf dem afrikanischen Kontinent.Es ist umgeben vom Senegal. Die rund 740 km lange Grenze zum Senegal folgt auf einer Länge von etwa 480 km und einer Breite von 10 bis 50 km dem Verlauf des Gambia-Flusses. Die Küstenlinie im Westen am Atlantischen Ozean beträgt rund 80 km. Die höchste Erhebung des Landes liegt im östlichen Landesteil und ist etwa 53 m hoch. Die Lebensader Gambias ist der Fluss Gambia – einer der Hauptströme Afrikas mit einer Länge von 1120 km. Er entspringt im Fouta Djallon bei Labé in Guinea, wo auch die Flüsse Senegal und Niger entspringen, und mündet bei Banjul ins Meer. Sein Mündungstrichter ist ca. 22 km breit. Sein größter Nebenfluss ist der Bintang Bolong. Abgesehen vom Fluss kann man das Land in drei geographische Bereiche einteilen: die Talsohle entlang des Flusses, eine Hochebene aus flachen Sandhügeln und eine weitere Hochebene aus Sandstein im Osten.   Wirtschaft Gambia besitzt keine Bodenschätze von wirtschaftlicher Bedeutung. Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei sind die Haupterwerbszweige des Landes. Exportgüter sind vor allem Erdnüsse und Cashewnüsse, Fisch sowie Baumwolle. Dabei ist die mit Abstand wichtigste Nutzpflanze die Erdnuss. Fast jedes zweite landwirtschaftlich genutzte Feld ist ein Erdnussfeld. Die Erdnuss selbst und ihre Nebenprodukte bringen insgesamt über 70 % der Exporterlöse ein. Außerdem werden Hirse, Sorghum, Maniok und Mais, sowie Reis angebaut. Auch Baumwolle aus den östlichen Landesteilen, sowie Palmkernöl aus den Küstengebieten werden ausgeführt, spielen jedoch eine untergeordnete Rolle für den Export. Des Weiteren werden Tierhäute exportiert. Zwei Drittel bis drei Viertel der Erwerbstätigen arbeiten im Bereich der Landwirtschaft, die ein Viertel bis ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Die zweitwichtigste Einnahmequelle ist der Tourismus, wobei ein Großteil davon auf den Strandtourismus entfällt. In Gambia gibt es kaum Industrie.  Den wichtigsten Industriezweig stellt die Verarbeitung von Erdnüssen dar. Außerdem gibt es eine  Brauerei, Bäckereien, Fahrradproduktion und eine Gießerei, sowie ein Pharmaunternehmen. Daneben sind viele Kleinbetriebe ansässig, die Möbel und Holzschnitzereien herstellen, Metall verarbeiten und Fisch verarbeiten.
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Über Land und Leute
Juffureh, Geburtsort von Kunta Kinteh Sonnenaufgang am Gambia Fluss Dorf der Malinké Baobab - bei vielen Völkern Afrikas ein heiliger Baum Goliath-Reiher am Gambia-Fluss